Um eine gelungene Trauerfeier zu gestalten, braucht es nicht nur eine gute Rede, sondern auch viel Vorbereitung, Abstimmung und das Gespür fürs Detail. Heute gebe ich Euch einen kleinen Einblick hinter die Kulissen meiner Arbeit.
[Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung für die besondere St. Georgs-Kapelle im Schwarzwald, die ich gerne empfehle.]
Jede Trauerfeier ist anders. Die Familienverhältnisse sind sehr individuell und ebenso die Wünsche an eine gelungene Abschiedszeremonie. Aber auch die Bestattungshäuser haben unterschiedliche Stile, Arbeitsweisen und Erwartungen an mich als freie Trauerrednerin.
Zwei Beispiele aus der Praxis
Neulich passierte zum Beispiel das hier, als ich beim Bestattungshaus anrief:
Eine unkomplizierte Situation
„Hallo, mein Name ist Julia Reiche und ich bin die freie Trauerrednerin für Familie Müller* nächsten Freitag. Ich melde mich, um mich kurz mit Ihnen zum Ablauf abzustimmen. Hätten Sie einen Augenblick Zeit?“
(2 Sekunden Schweigen am anderen Ende der Leitung)
„Also, ja… Sie müssen doch nur kommen und Ihre Rede halten!“
Und so war es dann auch. Alles war perfekt vorbereitet, als ich eine Stunde vor der Trauerfeier eintraf: Die Urne war wunderschön umrahmt von Blumenschmuck und Kerzen, ein Bestatter machte mit mir noch einen kurzen Soundcheck und danach begrüßten wir gemeinsam die ersten Gäste in der Trauerhalle. Das habe ich als sehr professionell und angenehm empfunden, denn all das funktionierte ohne ausführliche Absprachen.
Eine Situation, aus der ich viel gelernt habe
Ganz anders war dieser Fall:
„Guten Tag Frau Reiche, hier ist das Bestattungshaus Schmitzle*. Wir sind übermorgen bei der Bestattung von Frau Maier* im Ruheforst nicht dabei. Die Urne haben wir mit dem Kurier an die Försterin geschickt. Der Witwer hat sich aber noch Rosenblätter gewünscht, könnten Sie die besorgen?“
Das war auch für mich neu, denn durch die Abwesenheit des Bestattungshauses gab es bei dieser Trauerfeier so gut wie keine Dekoration für die Urne. Der Witwer brachte selbst ein Tuch und Kerzen sowie Rosenblätter aus dem eigenen Garten mit.
Ich habe viel aus dieser „Trauerfeier ohne Bestattungshaus“ gelernt. So habe ich mir eine kleine Notfallkiste mit Dekoration zugelegt. Es geht mir nicht darum, den Angehörigen etwas aufzudrängen, wenn sie es schlicht mögen. Aber am Tag und Ort der Trauerfeier können Bedürfnisse unter dem Eindruck der vielen Emotionen ganz anders sein als in der Vorbereitung. Darauf möchte ich vorbereitet sein und etwas anbieten können.
Für Euch gehe ich die Extrameile
Wenn ich Euch als freie Trauerrednerin bei einer Trauerfeier begleite, dann gehe ich diesen Weg mit Euch. Nicht nur am Tag des Vorgesprächs und der Trauerfeier. Als Zeremonienmeisterin mit hohem Qualitätsanspruch gehe ich schon vorher die Extrameile für Euch. Denn für die Trauerfeier gibt es keine zweite Chance!
Hinter den Kulissen nehme ich ganz viel in den Blick:
Bestattungshaus und Ort der Bestattung
Ich telefoniere (manchmal mehrfach) mit dem Bestattungshaus, um die Rahmenbedingungen zu kennen. Vor allem auf großen Friedhöfen und bei besonderen Locations ist es wichtig, auf die Zeiten zu achten. Außerdem möchte ich abstimmen, wer welche Aufgaben übernimmt, damit sich nichts doppelt oder vergessen wird.
Auch rufe ich beim Ruheforst an und frage nach Barrierefreiheit und der Anzahl der Sitzplätze am Andachtsplatz, damit die Trauerfeier für gehbehinderte Menschen keine Qual wird.
Wenn die Trauerfeier in einer denkmalgeschützten Kapelle wie der St. Georgs-Kapelle im Schwarzwald stattfinden soll, kläre ich ab, ob wir dort echte Kerzen anzünden dürfen (Info: ja, darf man in dieser Kapelle). Im Zweifel bringe ich hochwertige elektrische Kerzen mit.
Ich kontaktiere die Floristin und frage nach den Farben der bestellten Blumen, weil mir das bei der Gestaltung der Zeremonie helfen kann. Zum Beispiel liebte ein Verstorbener die Nordsee, was sich dann sowohl in der blau-weiß-maritimen Dekoration als auch meiner Rede wiederspiegelte. Auch kleine Details können eine große Wirkung haben.
Musik
Wenn Ihr Euch eine ganz besondere Aufnahme dieses einen Lieblingslieds wünscht, recherchiere ich schon einmal eine Viertelstunde.
Außerdem habe ich ein tolles Netzwerk von Musiker*innen, die auch ein ungewöhnliches Stück für Euch einüben würden.
Am Tag der Trauerfeier habe ich immer meine persönliche Audio-Anlage dabei, falls es in der Trauerhalle nichts gibt oder nichts funktioniert. So kann ich sicherstellen, dass Musik und Redebeiträge gut verstanden werden.
Alle Gäste sollen sich willkommen fühlen
Eine Trauerfeier ist einer der ersten Schritte auf dem persönlichen Trauerweg. Darum möchte ich in meiner Rede nicht nur Trost spenden, sondern auch einen positiven Impuls für das Trauern mitgeben. Wenn es gewünscht ist, investiere ich bis zu 2 Stunden meiner Zeit, um ein besonderes Gastgeschenk zu basteln/ vorzubereiten, das an das Leben des verstorbenen Menschen erinnert. Das kann eine kleine Flaschenpost mit dem Lebensmotto des verstorbenen Menschen sein oder ein funkelnder Sternenhimmel-Stein für die Hosentasche.
Wenn die Trauerfeier in der Mittagshitze eines Sommertags stattfinden wird, stelle ich Wasser und Fächer bereit.
Nicht alle Familienmitglieder leben in Reichweite, darum kann es vorkommen, dass ich auch einmal abends um 23 Uhr telefoniere, um mit dem Cousin aus Brasilien (Zeitverschiebung) seinen Redebeitrag abzustimmen. Übrigens: Falls Ihr Euch am Tag der Trauerfeier nicht in der Lage fühlt, Euren Beitrag selbst vorzulesen, übernehme ich das gerne für Euch.
Und ich überlege mir, wie wir auch die unruhestiftende Tante einbeziehen können, damit sie die Art der Trauerfeier unterstützt.
Ich bin Eure Wegbegleiterin
Ihr seht: Wenn ihr mich für eine freie Trauerfeier beauftragt, bekommt ihr mehr als „nur“ die Rede. Ihr bekommt eine Wegbegleiterin, die für Euch mitdenkt und an die ihr mit gutem Gewissen Aufgaben abtreten könnt. Wir bleiben ständig in Kontakt – auch mit dem Bestattungshaus, sodass nichts vergessen wird. Ihr könnt darauf vertrauen, dass Eure Trauerfeier bei mir in guten Händen ist. In meinem Angebot könnt Ihr noch einmal nachlesen, welche Leistungen immer enthalten sind.
Lust auf mehr? Bei Instagram gebe ich Einblicke in meine alltägliche Arbeit, schaut doch mal vorbei!
* Alle Namen sind frei erfunden, um die Persönlichkeitsrechte zu schützen.
Liebe Julia, indem du die Extrameile gehst, ermöglichst du eine individuelle und sehr persönliche Trauerfeier, die im Gedächtnis bleibt und an die man gerne zurückdenkt. Das macht das Abschiednehmen – trotz der Schwere der Situation – ein wenig einfacher.
Das beschreibst du wirklich schön – wir sind Wegbegleiterinnen. Und ich finde es toll, wie liebevoll du die kleinen Dinge bastelst und gestaltest. Ein interessanter Einblick!